Andacht mit Frank Preusse

Der Bezirksälteste i. R. Frank Preusse hielt an diesem Samstag zur Vorbereitung auf den Gottesdienst für Entschlafene in der Gemeinde Burgdorf-Ehlershausen eine Abendandacht.

Musikalisch wurde die besondere Stunde von 12 Sängerinnen und Sängern des Andachtschores Celle unter der Leitung von Schwester Sabine Wolter gestaltet.

Bezirksältester i.R. Frank Preusse sprach davon, dass nun die „Stille Zeit“ begonnen habe. Sie bezeichnet die letzte Zeit des Kirchenjahres, beginnend mit dem katholischen Totengedenken Allerheiligen/Allerseelen am 1. November und endet mit dem evangelischen Ewigkeitssonntag, dem Totensonntag. Die „Stille Zeit“ kann zu einer wertvollen Pause, zu einer Bestimmung des Standortes und des Kurses werden, wenn es gelingt, im Vertrauen auf die Liebe Gottes Zeit zu finden, Stille zu schaffen und zu lernen, Stille zu genießen.

Der Bezirksälteste i.R. sprach von einer Kirche (genannt Eine-Welt-Kirche), die in Schneverdingen, einem Ort in der Lüneburger Heide, gebaut wurde. Ursprünglich war dort ein Weg, den die Menschen als Abkürzung genommen haben. „Normal“ wäre gewesen, wenn man das Kirchengrundstück eingezäunt hätte. Aber der Kirchenvorstand dieser Gemeinde beschloss, den Menschen ihren Weg zu lassen und die Kirche über den Weg zu bauen. Der Weg läuft heute mitten durch die Kirche. Diese Gemeinde erträgt und will es, dass auch während des Gottesdienstes Neugierige in den Kirchenraum schauen. Sie will sich nicht abschotten und praktiziert ihr Gemeindeleben damit in aller Öffentlichkeit.

Eines der Ziele des Entwicklungsprozesses der neuapostolischen Gemeinden ist die „Offene Gemeinde“. Wie offen sind wir inzwischen? Das, was die „Eine-Welt-Kirche“ praktiziert, ist Offenheit für alle, ohne zu sortieren, ohne Vorurteile, ohne Schwerpunktsetzung. Diese Offenheit ist Voraussetzung für eine Gemeinde, die an einem Gottesdienst für Entschlafene überzeugend für die Ewigkeit betet. Es müssen keine realen Mauern dafür eingerissen werden, sondern die im eigenen Herzen und zwar zunächst gegenüber den Lebenden. Wer seinen Nachbarn ausgrenzt, der noch lebt, wird diese Mauer nicht los beim Gebet für die jenseitige Welt.

„Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen“, so spricht Christus in der Offenbarung des Johannes. Auch in diesen dunkler werdenden Tagen schenkt Gott durch alle Dunkelheit hindurch diese Sicherheit, dass wir immer einen direkten Zugang zu ihm haben, den kein Mensch verstellen kann.

Mit einem Gebet aus Afrika endete die Abendandacht:

Herr, ich möchte deine Wahrheit bezeugen, strahlend und erlösend, ohne den Mantel meiner Phantasie, mit deinen Worten, nicht mit dem Schwall meiner Eitelkeit. Herr, wir möchten predigen aus der Quelle, rein und klar. So durchsichtig, dass jeder deinen Willen durch unser Bekenntnis erkennen kann. Amen.

S.F., Fotos I.M.